Geschichte des Yamanni ryu Kobujutsu

Der Name Yamanni Chinen ryu stammt vom Namen der Familie Chinen ab, die eine bekannte Aristokratenfamilie auf den Ryukyu-Inseln war (Okinawa ist deren Hauptinsel). Die männlichen Mitglieder der Familie Chinen waren zu dieser Zeit mit dem Schutz von hochgestellten Familien beauftragt.

Die von SAKUGAWA KANGA (auch Tode Sakugawa) in Okinawa im späten 18. Jahrhundert eingeführten Stockkampftechniken aus China wurden von der Chinen-Familie aufgegriffen und weiterentwickelt und innerhalb der Familie weitergegeben.

Nach einer Legende soll CHINEN SANDA PEICHIN 知念三良 (1846-1928), einer der ersten Großmeister des Stils, einst von einem schwingenden Bo geträumt haben. Dadurch inspiriert entwickelte er schwingende Botechniken, die sehr schnell in die Ausgangshaltung zurückgehen oder plötzlich im Schlag enden und charakteristisch für das Yamanni ryu sind.

Auch die Palastwachen des okinawanischen Königs in Shuri verwendeten diesen Botechniken die auf diesem Stil basierten. Diese Berufssoldaten übten ein Leben lang und waren auch von chinesischen Bodyguards beeinflusst, die die chinesischen Gesandten (Sappushi) beschützten. Diese kamen alle zwei Jahre aus China nach Okinawa.

Auch einige der heute bekannten Meister, die für die Verbreitung und Entwicklung anderer okinawanischer Kobudostile eine entscheidende Rolle spielten, lernten zunächst das Yamanni ryu (z.B. Yabiku Moden, AKAMINE EISUKE), bevor sie eigene Richtungen entwickelten . Chinen Sanda war nämlich der erste Chinen, der öffentlich das Yamanni ryu unterrichtete.

Der Name „Yamanni“ stammt vom Enkel Chinen Sandas, CHINEN YAMANNI 山根知念 (1898-1976).
Es besteht aus den Kanji Yama 山 (dt. Berg) und Ne 根 (dt. Wurzel, Grundlage). Er bezeichnet einfach nur den Ort, aus dem die Chinen-Familie stammte, nämlich das Dorf Samukawa.

Mehr Informationen über die Meister des Yamanni ryu gibt es hier