Bereits zum dritten Mal (womit der Begriff „traditionell angebracht ist) trafen sich Mitglieder des Oshiro Dojo Schwerte in Letmathe im Wanderheim des SGV Letmathe zum Trainingslager.
Vom 24.-26. August hieß es: gemeinsam trainieren, gemeinsam leben. Schon für die Vorbereitung war die Unterstützung aller nötig – jeder hatte etwas beizutragen bzw. mitzubringen.
Erst kürzlich hatte Dojoleiter Thomas Heinze anstatt eines Trainings eine Theoriestunde zu bestimmten japanischen „Eigenheiten“, die auch auf das Karate ausstrahlen gehalten und da unter anderem zu dem engen Gruppenzusammenhalt, der typisch japanisch ist, referiert.
Und, wie immer, klappte der Zusammenhalt bestens. Auch mit erstmals teilnehmenden Kindern fügte sich alles zu einer Dojofamilie zusammen. Gemeinsam wurde gegessen, getrunken, geredet und… ach ja.. trainiert.
Training. Genau dafür hatten wir uns ja eigentlich getroffen. Oder etwa doch nicht? Eigentlich ist der Sinn der Taikai, des Zusammentreffens der Dojomitglieder einmal im Jahr in Letmathe nicht nur, gemeinsam zu trainieren. Genau das „Drumherum“ ist es, warum man eben eine Taikai durchführt. Trainieren kann man auch im Dojo. Nur die Zeit zum Gegenseitig-Kennenlernen, das ungezwungene Quatschen auch mal zu privaten Themen – das ist es was eine Taikai ausmacht. Oder eben die Erkenntnis, wer eigentlich wie laut schnarcht.
Dojoleiter Thomas Heinze nutzte natürlich die umfangreich vorhandene Zeit auch, um das eine oder andere Thema theoretisch zu bearbeiten. Kultur Japans, Geschichte Okinawas und der Kampfkünste, Hintergründe des Qigong und, und, und… Themen würde es auch genug für ein einmonatiges Taikai geben.
Und wirklich: auch körperlich wurde trainiert. Zunächst musste das morgendliche Qigong etwas verschoben werden, wurde aber als Erwärmung nachgeholt. Danach gab es als Aufwärmung ein paar Naihanchi shodan und dann ging es los: den gesamten Samstag wurden die Uke waza futari renzoku geiko geübt, die von Patrick McCarthy als Teil dessen Koryu Uchinadi entwickelt wurden. Nicht nur, dass Uke-Techniken auch mal als Angriff eingesetzt werden wurde dadurch geübt, auch der Angriff und die Reaktion/Gegen-Reaktion auf diverse „habitual acts of physical violence“, wie McCarthy es nennt, werden wiederholt im Rahmen dieser Übung praktiziert. Das Thema war eigentlich nicht neu und Hebel etc. werden ja im Oshiro Dojo Schwerte regelmäßig geübt, u.a. im Rahmen der Goshin-Formen, aber diese recht anspruchsvolle Form war nicht leicht zu meistern. Und so arbeiteten sich Anfänger und Fortgeschrittene mutig durch, bis der Kopf qualmte. Und tatsächlich waren am Ende des Tages alle „geschafft“ – nicht körperlich sondern geistig. Die Übung war halt sehr anspruchsvoll und Dojoleiter Thomas Heinze hatte sich vorgenommen, sie komplett zu lehren.
Nach dem anstrengenden Trainingsteil und dem ausgleichendem Grillbuffett fand das nächste Highlight statt: es kam zur Gründung des Fördervereins Koryukan Schwerte, dessen Ziel die Förderung des Karate und des Kobudo im Oshiro Dojo Schwerte sein soll. Ideen gibt es schon einige. Doch mehr davon später auf dieser Website.