Schwertkunst-Seminar in Schwerte
Zum 2. Mal kam Oliver Hofmann, Dojoleiter des Oshiro Dojo Hamburg, am 11.6.22 zu uns nach Schwerte, um uns in der Kunst des japanischen Schwertes bzw. des Umgangs damit einzuweisen. Wieder schaffte er es, uns nicht nur diese Kunst näher zu bringen, sondern zeigte auch die Parallelen zwischen dem von uns praktizierten Shima-ha Shorin ryu Karate auf. Dieselben Prinzipien, die im Karate in unserem Dojo geübt und studiert werden, finden genau so Anwendung im Schwertkampf. Oliver hat dazu auf seiner Website einen sehr ausführlichen und lesenwerten Artikel hinterlegt.
Das zeigt, dass an meiner These, dass der japanische Schwertkampf und insbesondere das Jigen ryu, einen weit größeren Einfluss auf das okinawanische Karate genommen haben könnte, als gemeinhin angenommen, etwas dran sein könnte. Meist wird viel von chinesischen Einflüssen oder gar chinesischen Wurzeln des okinawanischen Karate gesprochen. Dass die Satsuma nach der Besetzung Okinawas Anfang des 17. Jahrhunderts einen starken Einfluss auf die okinawanische Adelsklasse ausübten, hat nicht zuletzt das Buch „Okinawan Samurai“ von Andreas Quast und Naoki Motobu eindrücklich bewiesen. Und da eben jene Adelsklasse auch japanische Kampfkünste praktiziert hat, liegt nahe, dass Ideen davon auch Eingang in das von derselben Bevölkerungsgruppe geübte Karate gefunden haben könnten.
Egal, wir hatten jedenfalls bei dem lehrreichen Seminar wieder viel Spaß und waren auch froh, dass Oliver uns nicht nur die Kata, die aus dem Sitz am Boden starten, hat üben lassen. Wir Schwerter Karateka bleiben dran, denn der Name ist Programm. Oliver jedenfalls meinte, dass wir wahrscheinlich das größte Iaido/Battojutsu-Dojo in Deutschland wären 😉
Vielen Dank Oliver – bis demnächst. Wieder in Schwerte…